Wie die Schulmedizin basiert die Osteopathie auf fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen und bietet dem Patienten eine ganzheitliche Behandlungsmethode. Unbedingte Voraussetzungen für die berufsbegleitende Ausbildung zum Osteopathen sind deswegen fundierte Kenntnisse über Anatomie, Physiologie und Biochemie. Mit diesem Wissen können aus unterschiedlichen Störungen Zusammenhänge gebildet werden, denn die entferntesten Körperteile sind auf vielfältige Weise miteinander verbunden.

Bei allen Behandlungen sind die wichtigsten Instrumente des Osteopathen seine Hände. Sie werden für das Erspüren von Stauungen oder Blockaden sensibilisiert, indem das Tastvermögen und die Fingerfertigkeit durch ein intensives Training gezielt geschult werden. Auf schonende Weise wird anschließend die eingeschränkte Beweglichkeit von Gelenken, Organen und anderen Strukturen behoben.

Die sanfte, osteopathische Behandlung ist auch für Säuglinge und Kinder geeignet. Traumata während oder nach der Geburt, Hyperaktivität und Entwicklungsstörungen lassen sich mit Hilfe der Osteopathie hervorragend behandeln!

Wichtig für das Vertrauen zwischen Osteopath und Patient ist es, die Grenzen der Osteopathie anzusprechen. Diese Grenzen beginnen dort, wo die Selbstheilungskräfte des Körpers nicht mehr ausreichen.

Bei schweren, akuten oder lebensbedrohenden Erkrankungen (z. B. Herzinfarkt, Schlaganfall) muss unbedingt ein Notarzt gerufen werden.

Offene Wunden, Brüche, Verbrennungen müssen zuerst von einem Arzt behandelt werden. Dies gilt ebenso für psychische Erkrankungen (z. B. Depressionen).

Nach Absprache zwischen Arzt und Osteopath kann eine osteopathische Zusatzbehandlung eingeleitet werden, die sich in vielen Fällen positiv auf den Heilungsprozess auswirkt. Schulmedizin und Osteopathie sollten Hand in Hand angewendet werden. So sollten gute Therapeuten eng mit den Ärzten zusammenarbeiten und den Arztbesuch ergänzen. Die Behandlung unterscheidet sich jedoch wesentlich: Während der Arzt mit Medikamenten und Instrumenten behandelt, behandelt der Osteopath mit seinen Händen.